Wie ich unten mal vor langer Zeit geschrieben habe, sind bei einem FSJ 25 Seminartage gesetzlich vorgeschrieben. So trafen sich vom 7.-16. knapp 30 junge Menschen (hauptsächlich Männlein) in Neckarzimmern, um dort die ersten 10 Tage abzusitzen. Mit den schlimmsten Vermutungen radelten Alex und ich, sportlich, wie wir ja sind, die 80 km nach Neckarzimmern. Mit Gepäck für 10 Tage Seminar, wohlgemerkt.
Aber unsere Befürchtungen sind absolut nicht eingetreten. Nicht konservative, spießige junge Menschen erwarteten uns, sondern ein Haufen von Leuten, die vorerst ein Jahr ihres Lebens für Gott in der Mission spenden wollen. Nachdem wir uns erst einmal zurecht finden mussten, fanden wir in einem schmucken Finnenhaus (ja, aus Holz und so) auch ein Bettchen und ein Schrank für unsere Klamotten. In jedem Finnenhaus war Platz für 10 Leute, wohl ein Grund, warum die Gemeinschaft so schnell und so intensiv da war wie ich es bis jetzt noch nie erlebt hatte.
Auf dem Seminar hörten wir viele Erfahrungsberichte, nahmen uns die Bibel und ihre Anweisungen für Mission näher vor, redeten über alltägliche Probleme, die auf uns zukommen werden, lobten Gott in der morgendlichen Andacht und dem Abendabschluss und spürten Ihn inmitten unserer wirklich beeindruckenden Gemeinschaft. Es war wirklich eine echt coole Gruppe von jungen Leuten aus ganz Deutschland - vom tiefsten Süden an der Grenze zur Schweiz bis nach Sachsen (und sogar ein Ostfriese!) - die aber alle auf Gott vertrauen und Ihm ein Jahr ihres Lebens schenken wollen. Das tägliche Singen, die vielen Gespräche, das gesamte Miteinander hat uns vermutlich alle in ihrem Vorhaben gestärkt und ermutigt, ein Jahr, »fernab« aller Zivilisation, im Ausland zu verbringen.
Ein wenig vermisst habe ich gemeinsame sportliche Aktivitäten. Aber wir waren ja zum Lernen da und auf keiner Aktiv-Freizeit. Und das liebe Internet hat mir auch ein wenig gefehlt. Man merkt erst, wie gut es einem geht wenn man auf etwas verzichten muss - und verzichten kann man auch mitten in Deutschland, (fast) 10 Tage ohne Internet waren für einen Menschen, der so viel Zeit am Computer verbringt wie ich, nicht immer leicht, aber auf jeden Fall schon mal eine gute Erfahrung für den Anfang.
Damit ich mir nicht auch den Stress von wegen Bilder hochladen machen muss, verlinke ich einfach die Bilder eines Mit-FSJlers, den ich in Neckarzimmern kennengerlernt habe: klick
Dadurch bekommt ihr auch einmal einen Einblick in die Welt eines Vorbereitungsseminars von einem FSJ - wenig Schlaf, wenig Komfort, aber dafür unglaublich viel geistiger Input und eine Gemeinschaft, die Lust macht auf mehr.
So viel für heute. Ich bin übrigens schon auf dem B-Seminar, das vom 20.-29. August auf dem Gelände von Wycliff in Burbach-Holzhausen stattfindet. Mit den (fast) selben Leuten, aber jetzt mit Internet. Und manche Menschen beschweren sich schon, dass unter all diesem Luxus die Gemeinschaft leidet. Aber ich bin doch recht froh, dass ich meine letzten Tage in Deutschland mit Komfort verbringen kann, wer weiß, wie es mit Internet in Brasilien aussieht.
Viele Grüße, Jan
Kommentare
tag miteinander. hab mir bisher ja alle Kommentare verkniffen und war nur dieser Rubrik, aber das ist ja mal voll cool. Wie geht es eigentlich den zwei Patienten?? Gruß »Zivi« Moses
holla die Waldfee! Spam auf unserer Seite, des wird gnadenlos ausradiert! Da lass ich dann mal dein Kommentar im Kuftleeren Raum stehen :) Neuigkeiten zu den Patienten gibts unter Krabkheitsnotizen