Jan und Alex in Brasilien / Blog


24. Februar 2009

Kannibalismus in Envira!?

um 21:33 von Alex unter Indianer veröffentlicht. 22 Kommentare

»KANNIBALISMUS! Amazonas-Indianer verspeisen Farmer« (BILD) »Amazon Indians accused of cannibalizing farmer« (CNN) »Drogen vermutlich für Kannibalismus in Indianerdorf verantwortlich« (Brasilienportal.ch) »Amazonas-Indios als Kannibalen?« (20min.ch) »Kannibalismus in Envira!?« (Juaib.de)

Unsere in kaum einem Atlas verzeichnete kleine Dschungelstadt Envira machten diese und ähnliche Schlagzeilen Anfang Februar weltweit publik, nachdem Indianer des Kulinastammes einen grausamen Mord an einem Brasilianer begangen hatten. Der 21-jährige geistig beeinträchtigte Brasilianer Océlio Alves de Carvalho (Foto: in Orange) wurde tot von seiner Familie im Indianerreservat vorgefunden. Fünf Indianer des Kulinastammes hatten ihn am Weg zum Indianerdorf Cacau brutal erstochen, viergeteilt, ausgenommen und seinen Kopf am Tatort an einen Baum gehängt. Auch wenn über 400 Messerstiche und -schnitte, fehlende Organe und die Aussage eines Indios für Kannibalismus sprechen darf man den Schlagzeilen nicht ohne Weiteres glauben.

Die Nachricht erreichte uns kurz vor unserer Abreise aus Manaus. Josué rief per Telefon in der Missionszentrale in Manaus an und wollte über eine »schlimmen Nachricht« mit Andreas sprechen. Er berichtete über einen Mord von Kulinaindianern an einem Brasilianer, »viergeteilt, ausgenommen wie ein Wildschwein« sei er. Anscheinend ein junger Brasilianer der öfter mit den Kulina zu sehen war. Durch diese Nachricht schossen Angelika und Andreas sofort Bilder aus ihrer vergangenen Missionsarbeit in Piau durch den Kopf. Schon wieder wurden sie Zeugen eines Mordes von Kulina an einem Brasilianer. Vor einigen Jahren wurde ein Alleinreisender, langhaariger Hippi, der es vorzog nachts in einem Kanu der Indianer zu übernachten auf jene gleiche Weise ermordet. Sie bekamen mit, wie die Indianer Witze über den Mord machten, das geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen, wie auch dieser Hippi von den Kulina verachtet wurde.

Nach einigen weiteren Telefonaten mit Mitgliedern der Gemeinde berichtete uns Angelika, wie geschockt Envira über diesen Vorfall wäre. Die Angst der Brasilianer vor den Indianern habe sich schlagartig in Hass verwandelt, ein eigentlich schon lange unterschwelliger Hass sei jetzt mit einem Schlag ausgebrochen. Die Polizei versperrte den Eingang zum Indianerdorf Cacau um es vor Übergriffen der Brasilianer zu schützen. Über meinen Bruder erfuhr ich, dass die Bildzeitung und CNN auf den Vorfall aufmerksam geworden sind. Plötzlich hieß es »Kannibalismus«. CNN berichtete von angeblichen Orgien im Indianerdorf Cacau in denen die Organe gekocht und gegessen wurden. *«The news of the incident came from the Indians themselves, who apparently bragged about eating the man's organs«. Tatsächlich stammt diese Information von einem Indianer, der wohl den Brasilianern Angst machen wollte oder eben als einziger die Wahrheit sagte. Das mit der Angst hat er zumindest verdammt gut hinbekommen. Diese Aussage bleibt aber die einzige seiner Art. Die restlichen Indianer sagen, sie haben zwar Organe, Gehirn und Eingeweiden in einem Kochtopf ins Indianerdorf gebracht, dort wurden diese aber nur Opfer der herumstreunenden Hunde. Sie selbst hätten nichts gegessen. Nach einer Aussage einer Krankenschwester, die die Körperteile obduzierte waren, wie Filetstücke, Fleischlappen aus dem Unterarm geschnitten worden. Der Unterarm selbst sogar gesalzen gewesen. So und ähnlich muss man sich die Stadtgespräche in Envira vorstellen. Seit kurzem wird zudem eine DVD mit Videoaufnahmen von aus zu Haus gereicht, welche den Fundort, die Überreste der Leiche und die Beerdigung zeigen, bei der der Bevölkerung jedes einzelne Körperstück vorgezeigt wird.

Beteiligt am Mord waren scheinbar 5 Indios, darunter eine Frau und ein Junge. Alle fünf Verwandte eines im Vorjahr umgekommenen Indianerhhäuptlings, dessen Leiche in einem Fischteich um Envira gefunden wurde. Aus Sicht der Indianer wurde dieser von Brasilianern ersäuft, aus Sicht der Brasilianer sei er selbst ertrunken. Totzens schließen daher, wie auch eine Missionarskollegin, selbst Kulina, auf einen Racheakt, der schon Monate im Voraus geplant wurde. Die Verwandschaftsverhältnisse der Mörder und die Ethik der Kulina geben Grund für diese Annahme. Die Kulina selbst schieben alle Schuld auf einen Mörder, wobei eine weitere Versionen des Mordes von einem Ritual spricht, an dem das gesamte Indianerdorf beteiligt gewesen sei und jeder Indianer unter Zwang einen Messerstich setzen musste. Diese Version klingt zwar noch weitaus übler, stammt aber von einem Indianer selbst, der bei dem Mord anwesend war, selbst aber nicht zustechen wollte und flüchtete. Seitdem steht auch er auf der Todesliste. Auch stehen nicht alle Kulina hinter dem Mord. Den Indiaos aus Macapá, einem weiteren Kulinadorf, war der Brasilianer ein guter Freund. Die Dörfer stehen nun selbst im Clinch. Denn obwohl nicht alle Kulina beteiligt waren richtet sich der Hass der Brasilianer nun gegen die Kulina insgesamt.

»Sollte es sich tatsächlich um Kannibalismus handeln, wäre dies ein einzigartiger Fall bei den Indios dieses Stammes. Da eine solche Tat in keiner Weise den normalen Riten der Ethnie entspricht, gehen Experten davon aus, dass es nur durch externe Einflüsse, wie z.B. Alkohol- und Drogenkonsum, zu dem schrecklichen Verbrechen kommen konnte.« (brasilienportal.ch) »Rache sei ein Charakteristikum der Kulina-Indianer, aber nicht Kannibalismus« meinte Christiane Tiss. Tatsächlich reagierten die Indianer aus Cacau angewiedert und lachend auf Andreas Frage, ob sie Teile des Brasilianers gegessen hätten. Per Gesetz ist der Verkauf von Alkohol an Indianer verboten, trotzdem gibt es kaum einen Kulina der nicht trinkt. Und mir selbst sind nur wenige bisher begegnet, die keine Alkoholfahne hinter sich herzogen. Soweit mir bekannt nehmen aber nur die Medizinmänner eine Lianendroge die sie in weitere Sphären tragen soll, ein normaler Kulina nicht. Am Tatort selbst wurden zwei Spiritusflaschen gefunden. Nach Beobachtungen von Totzens trinken die Indianer sich Mut an, auch für solche Taten. Das vergossene Blut eines Feindes stärkt nach Kulinaglauben den Mörder. Genaueres zum Alkoholproblem der Kulina findet sich in diesem Text von Pfarrer Frank Tiss, der ebenfalls mit seiner Frau unter den Kulina arbeitet.

Zu Ärgernis der Ortspolizei erteilte die Indianerschutzbehörde FUNAI den ansässigen Polizisten Handlungsverbot. Nur die Bundespolizei aus Manaus darf sich der Mordfälle in Indianerreservaten annehmen. Prinzipiell ist das Betreten der Indianerreservate ohne Genehmigung verboten. Einem Mord in einem Reservat von und unter Indianern wird normalerweise nicht nachgegangen. Die Indianer unterstehen ihrer Selbstbestimmung in ihren Reservaten. Auch der Mord an dem jungen Brasilianer geschah im Reservat. Die 5 Hauptverdächtigten sind mittlerweile in den Urwald geflüchtet. Auf die Ankunft der Bundespolizei aus Manaus wird hier weiter gewartet, wenn sie denn kommt.

Die Polizei verbietet seitdem strikt den Verkauf von Alkohol an Kulina. Vor ein Paar Tagen wurden wieder zwei stark angetrunkene Kulina auf dem Weg nach Cacau erwischt. Die Polizei forderte sie auf den Alkohol rauszugeben, die Indios weigerten sich aber. Nachdem die Polizei mit Verstärkung anrückte wühlte sich der eine Kulina schnell im Schlamm um glitschig zu werden, der zweite stellte sich schützend vor ihn. Daraufhin drohte ein Polizist zu schießen – und schoss. Und obwohl dass Gummigeschoss aus nur wenigen Metern Entfernung den Indianer direkt auf die Brust traf verzog er nach Polizeiaussage keine Wimper, lies sich nichts anmerken. Die Polizei erzählte dies Andreas in ziemlicher Furcht und Erstaunen. Der Kulina selbst soll ihn nur angeschaut und gesagt haben, dass die Kugel des Polizisten ihn zwar nicht verletze, aber die Kugel, die er auf ihn schießen werde tödlich sein wird. Indianer kennen keinen Schmerz. Ja! Sie zeigen überhaupt keine Gefühle würde ich hinzufügen. Den Brasilianern jagt das natürlich noch mehr Schreck und Angst ein.

Beide Kulina kamen daraufhin zusammen mit ca. 20 weiteren Gefangenen in eine kleine Gefängniszelle. Andre gelang es die Indianer im Gefängnis zu besuchen. Aber das was ich mitbekommen habe, wie die Gefangenen behandelt werden, will ich hier nicht schreiben um es mir mit dem Staat nicht zu verderben. Es sollen keine schönen Zustände sein. Nachdem sich Andreas für die Freilassung der Indianer eingesetzt hatte, klaute einer, kaum war er auf freiem Fuß, promt ein fremdes Boot und fuhr damit nach Cacau. Kommt er wieder nach Envira darf er direkt wieder in Knast. Manche lernen nie dazu. Das Boot steht vorerst noch in Cacau. Ein Falle? Das Boot als Köder um einen weitern Brasilianer ins Reservat zu locken und zu ermorden? Die Gedanken scheinen nicht absurd, nach Aussage des Gesundheitshelfers der Kulina planen die Indios noch zwei weitere Morde, bis sie Ruhe geben. Die Brasilianer selbst wollen Rache. Nach Aussagen der Polizei werde sie selbst nicht eingreifen, sollte es zu einem Übergriff der Brasilianer kommen.

Für Totzens hat sich seit dem Mord einiges verändert. Das Vertrauen in die Indianer ist verschwunden. Der nötige Kontakt zum weiteren Erlernen der Sprache fehlt erstmal. Durch ihre Arbeit stehen sie zwischen den hasserfüllten Brasilianern und den unberechenbaren Kulina. Und sie wollen und dürfen es sich natürlich mit beiden Seiten nicht verscherzen. Wir hoffen, dass ihnen das gelingt.
Was nun wirklich geschehen ist, können wir weiterhin nur vermuten, aber sicher ist, es bleibt spannend. Wir berichten über alle Neuigkeiten direkt aus Envira.

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Kommentare

ok, klingt mal echt krass. Wollt jetzt nicht in der haut von totzens stecken. Wie steht ihr eigentlich zu den fronten?? Hoff nur, dass ihr euch nicht in irgendwas verwickeln lasst. Haltet euch da schön raus!!

P.S.: Alex, manchmal ist es ganz hilfreich, wenn man krimiserieen anschaut, leichen werden obduziert, und nicht induziert :-)

Eigentlich is das thema viel zu ernst, aber ich konnte mir den kommentar einfach nicht verkneifen.

Gruß an alle fleißigen kommentatoren: ASF, SRB, Lörchiboy und natürlich an euch zwei von der bruderunion

moses am 26. Februar 2009, 12:53

=) obduziert..haha ähm ja!….ich verbessere mich…muss daran liegen, dass die portugiesische Tastatur anders liegt^^…bei der Obduktion kämen alle Induktionen zu spät. …Vorgestern haben ein paar Kulina einen Brasilianer ausgeraubt, sein ganzes Haus haben sie leergeräumt und ihm sage und schreibe nur eine Blechdose gelassen. Aus Cacau ziehen gerade viele Indianer ab um sich in anderen Indianerdörfern niederzulassen, aber nicht überall sind sie willkommen…wer weiß, ob Cacau nicht ein Geisterdorf wird. Für die Brasilianer sind nämlich alle Indianer aus Cacau schuldig, und wer möchte schon mit Mördern unter einen Hut gesteckt werden.

Alex am 26. Februar 2009, 15:38

Wenn die Indianer alle etwas anderes behaupten, wie z.B. dass alle an dem Mord beteiligt waren, wie konnten dann eigentlich die 5 Mörder ermittelt werden? Ist es sicher dass nur die es waren?

Julian am 28. Februar 2009, 06:02

Die Polizei ging von 5 Mördern aus, ist sich aber mittlerweile sicher, dass es mindestens 8 waren. Wie die in ihren Ermittlungen vorgehen weiß ich nicht, sind da nicht so gesprächig. Cacau wurde von den Indianern offiziell aufgelöst. Die meisten sind zu ihren Booten und schon auf der Reise in andere Indianerdörfer, wo sie Verwandte haben. Nach Aussagen der Indianer empfinden die Mörder ihre Tat als höchst gerecht (Blutrache). Das Boot ist wieder bei seinem Besitzer angekommen, jedoch musst dieser es in irgendeiner paar Stunden entfernten Flussbiegung abholen, in Polizeischutz, soweit mir bekannt.

Alex am 28. Februar 2009, 11:45

Vor einem Jahr ist ja hier so ein Indianer in einer Pfütze (oder Tümpel) ertrunken, wie Alex ja im Text beschreibt. Deswegen fiel der erste Verdacht, der sich wohl auch erhärtet hat, auf die drei Söhne von dem Indianer, seine Schwiegertochter und einen Jungen. Die waren auch ziemlich bald nach der Tat verschwunden, im Dschungel auf und davon. Es gibt jetzt noch mehr Tatverdächtige, aber wie Alex schon sagt, es kursieren viele Geschichten und Versionen der Tat, die Wahrheit liegt irgendwo mittendrin, ob die aber überhaupt irgendwann rauskommt … Nicht nur die Polizei ist nicht gesprächig, die noch verbliebenen Indianer streiten auch jede Tatbeteiligung ab und wissen von nichts.

Jan am 28. Februar 2009, 15:52

So hallo also erst einmall dankeschön das der neue Artikel nicht so lang ist wie der davor da habe ich eine halbestunde gelesen! Des macht au kein spaß immer nur lesen und lesen! wie ist eigentlich das wetter bei euch gerade so? Bei uns ischs gerade so wechselmässig einmall regen einmall wolken und einmall Sonne! Dummes wetter ich weiß aber was will mann denn machen! Dieses jahr habt ihr zwei nicht viel verpasst beim Umzug der war so kurz und viel viele abstände es gab nur ein gailen schlepper des war ein johny und hinten hatte er ein Tieflader dran und auf dem tieflader war eine fette sehr bgroße frau und da ging ein rohr bis nach hinten und hinten kamm dann feuer raus und die frau hat immer rum gefurtzt des war so eine sau! Und einmall stand ich vor der konveti bombe und mir isch des dann ales in nacken nei! euch zwei noch ein schöner Urlaub usw. wünscht:Sam

Ich bins Sam am 28. Februar 2009, 16:02

wow, echt übel. haben sich die Indianer einfach irgendeinen für die Blutrache ausgesucht? Hört sich viel zu absurd an…

Bekki am 01. März 2009, 12:30

Des isses was auch die Indianer wirklich böse und dahingehend unberechenbar macht, der junge Mann war geistig beeinträchtigt und wollte keiner Fliege was zu Leide tun. Auf dem Bild oben ist er mit Indianern aus Macapá zu sehen. Er mochte die Indianer, was ihm zum Verhängnis wurde. Seit Vorgestern gelten 4 Indianerkinder als vermisst (7,5,4 und 3 jährig). Sie fuhren mit einem Kanu den Fluss abwärts um Früchte zu suchen und kamen nicht wieder. Die Indianer beschuldigten sofort einen Brasilianer sie umgebracht zu haben. Ein Polizist (Verwandter des Brasilianers) meinte aber jener habe den Tag ausschließlich in Envira verbracht. Ein Indianer aus Aruaná berichtete, an diesem Tag Schreie vom Fluss gehört zu haben. Möglich, dass die Indianer die Kinder selbst versteckt halten, um auch andere Indianer gegen die Brasilianer aufzuhetzen oder dadurch von ihrer Tat ablenken wollen. Dass ein Brasilianer die Kinder umgebracht haben soll klingt unglaubwürdig, ich will es aber nicht ausschließen. Mir kommt es eher wie eine hinterhältige Machenschaft der Kulina vor.

Alex am 01. März 2009, 19:26

Wow, krimi im Dschungel… bei uns ist es dagegen sehr ruhig, das einzige was manchmal etwas aggressiv ist, sind die Kinder beim Feeding, wenn sie unter drogen stehen… aber selbst das ist aushaltbar, keine gefahr für leib und seele ;-) Ich hab aber mal ne frage, wie geht das jetzt mit eurem einsatz weiter? wenn die Totzens nicht mehr mit den indianern arbeiten können, kommen sie dann bald nach hause? und ihr auch? oder kümmern sie sich dann um einen anderen kulina stamm? Wie sieht eure zukunft aus? liebe grüßle Flurin

PS: ihr schreibt wirklich gut, beide!

Flurin am 02. März 2009, 12:08

Der Missionsleiter hat Totzens empfohlen ihr Sprachstudium weiterzuführen, wenn auch erstmal mit Karteikärtchen im eigenen Haus und eventuell ihre Arbeit auf die Indianerdörfer Londra, Macapá und Aruaná auszudehnen. Die hatten sich in den letzten Monaten auch schon beschwert, dass Totzens ausschließlich Cacau besuchen…eingeladen sind sie nun schonmal, nur liegen die Dörfer Macapá und Aruaná mehrere Stunden bis Tage Bootsfahrt von Envira entfernt. Werden also wie du auf den Philippinen noch ein halbes Jahr unter Palmen in Hängematten baumeln^^ Und trotz allen grausamen Nachrichten von hier – was wir euch nicht alles über trockene Brötchen, Matsch und Mord zu berichten wissen - möcht ich nicht vergessen zu erwähnen, dass es hier wirklich schön ist ich ehrlich jetzt noch gar nicht ans Heimreisen denken mag. (Hab dich trotzdem lieb Mama^^) Die Indianergeschichte mit den 4 Kindern hat ein Happy End bekommen: Nachdem sich die 4 Kleinen verfahren hatten und nichtmehr zurück wussten, hat sie ein Brasilianer in sein Hütte aufgenommen und ihnen Essen und Trinken gegeben, bis die Nachricht heute die Indianer erreichte. Hat mich voll gefreut, so schön hat sich hier schon keiner mehr getraut zu denken.

Alex am 02. März 2009, 15:46

Nachdem aus der nächstgrößeren Stadt (Eirunepé) endlich mal ein FUNAI-Beamter gekommen ist, wurde für morgen (?) abend ein großes Palaver in Cacau angesagt, zu dem wohl auch die Indianer aus Aruaná kommen. Bisher haben sie sich noch nicht hergetraut, selbst sie haben Angst vor ihren eigenen Verwandten. Vermutlich wird Cacau doch nicht ganz aufgelöst, die Senioren unter den Indianer schätzen die Nähe zu Envira (und damit die Nähe zu den Sozialleistungen) und sehen das Indianerdorf auch als 'Eintrittstor als Reservat' an - ohne das Dorf wäre die Wilderei und das illegale Schlagen von Holz wohl noch unkontrollierbarer.

Jan am 04. März 2009, 15:51

Danke,dass ihr uns so auf dem Laufenden haltet. Ich finde es richtig spannend, wie sich die Geschichte entwickelt. Fast so spannend wie »Tatort« im TV. Fehlt nur noch das gute Ende. Ich wünsche euch auch noch ein paar gute Erlebnisse in Envira.

R.Klein am 06. März 2009, 12:24

http://muslimwelt.wordpress.com/2007/12/15/warum-ist-schweinefleisch-verboten/ http://www.vskrems-lerchenfeld.ac.at/arbeitsmaterialien/anlautbilder/page_04.htm

Sam am 18. März 2009, 10:31

Warum geht des den ede

SRB am 18. März 2009, 10:32

Hey ihr beiden! Ich gehör zu den beiden, die nach euch zu Familie Totz gehen werden. Ich habe immer wieder Fragen, die ihr glaub ich, am besten beantworten könnt.2 fallen mir jetzt ein: 1.Wie macht ihr das mit Haare schneiden; lohnt es sich, sich eine eigene Maschine anzuschaffen? 2.Wofür gebt ihr im Monat Geld aus (wenn ich fragen darf)?

Freu mich auf eure Antwort!

Gruß

Hartmut am 20. März 2009, 13:00

Haare schneiden geht für unter 3€ ohne Probleme. Dafür gibt es mindestens zwei oder drei Friseure im Ort. Totzens haben außerdem ebenfalls eine Haarschneidemaschine, die vielleicht noch funktioniert… Ansonsten kann man auch mit Schere sehr kostengünstig Haare schneiden :) - damit es auch wirklich Busch-gerecht zuginge. Momentane Preislage ist mir unbekannt.

Jonathan am 21. März 2009, 13:12

Viel interessanter find ich Hartmut (toler name üprigents), wie wir ohne Wasser schon 3 Wochen nun überleben, zu welchen Familien man am besten geht um mal ein Glas Wasser zu trinken wenn man durstig ist, oder wo in der Stadt die schönsten Duschen stehen =) dafür empfehl ich dir schonmal fleißig ein paar portugiesische Floskeln zu lernen…nein wirklich fang schonmal an portugiesisch zu lernen, ess nochmal ordentlich und fang an die Sauna zu lieben…dann machts dir hier auf alle Fälle Spaß.

Alex am 21. März 2009, 18:54

noch ein paar erläuternde Worte zum Friseur, war ja jetzt schon drei mal dort: kostet 5 BRL (na sagen wir mal 1,70 €) und dauert eine 20 min - die nehmen sich echt Zeit dafür, gehen zuerst mit Maschine drüber, dann Schere, dann nochmal Maschine und rasieren dir deinen Haaransatz weg und und und, ist also echt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Jan am 22. März 2009, 13:19

Vielen Dank für die Auskunft und auch die hilfreichen anderen Tipps von Alex! ;)Ist das Buch »Di Abenteuer fom Hartmut« denn empfehlenswert? Auf jeden Fall zu teuer für meinen Geschmack… Ich hab übrigens eine Biografie über einen hochnäsigen -> gefunden <- Danke Jan für deinen Eintrag! Denn du bist auf meine eigentliche Frage eingegangen. Aber ich bin auch immer über wertvolle Tipps, wie die von Alex, dankbar.

Hartmut am 22. März 2009, 16:37

@Hartmut: Das Buch »Die Abenteuer fom Hartmut« ist jedenfalls um einiges empfehlenswerter als hier mit fragwürdigen Andeutungen um sich zu werfen.

Roman am 22. März 2009, 18:47

Ja, ich weiß der Witz war schlecht, aber auch nicht ernst gemeint! Wollte niemanden beleidigen.

Hartmut am 23. März 2009, 08:29

ach Hartmuts wir sind ganz schön humorvolle Gesellen. Kriegen sowas nicht in falschen Hals, und freuen uns doch immer über Witze, belustigende Geschichten und sonstige Streiche. Und Roman, solche klaren Worte bin ich von dir ja gar nicht gewohnt :-D

Jan am 23. März 2009, 19:48

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